The Doomer 12/98

Erpresser macht Drohung wahr
München. Seit rund zwei Monaten droht ein Unbekannter diversen Computerfirmen mit Vergiftung ihrer Produkte, wenn diese nicht eine Million Mark bezahlen. Das gab die Staatsanwaltschaft heute bekannt. Über das Internet drohte der Erpresser damit, Titel wie Doom, Quake und Unreal für Konsumenten unbrauchbar zu machen, wenn seine Forderungen nicht erfüllt würden. Bislang weigerten sich die Unternehmen zu zahlen. Nun wurde bei einem Softwarehändler in Münchens Innenstadt eine zensierte Version von Quake II gefunden. "Sämtliche Waffensysteme fehlten, ich konnte keinen einzigen Schuss abgeben," gab der entsetzte Käufer zu Protokoll. "Allerdings waren auch gar keine Feinde im Spiel, die ich hätte aufs Korn nehmen können." In der Spielepackung fand sich als Hinweis auf die Modifizierung die mit einem schwarzen Filzstift angebrachte Buchstabenfolge "BPS", die der Anwender jedoch übersehen hatte. Der Mann erlitt einen Schock wegen Friedfertigkeit und musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Käufer von Ballerspielen sollten nun besondere Vorsicht walten lassen, sagte ein Polizeisprecher. "Labile Menschen könnten Schaden nehmen, wenn sie statt des waffenstarrenden Helden in einem actiongeladenen 3D-Shooter Mutter Teresa beim Dauerlauf mimen müssten." Im Zuge der Ermittlungen wurden bereits mehrere Hundert Actionspiele vorübergehend aus dem Verkehr gezogen und auf Herz und Nieren bzw. Pumpgun und Gegner untersucht. (jo)

Rätsel um biblische Prophezeiung gelöst
Boston. Seit Jahrhunderten fürchtet die Menschheit das Herannahen des Jüngsten Tages, so wie er in der Bibel angekündigt wird. Damit könnte nun Schluss sein, glaubt man dem amerikanischen Wissenschaftler Luke Matthews von der Boston University. Seine Aufsehen erregende Studie ergab, dass der Jüngste Tag - unbemerkt von vielen - längst gekommen und vorbeigegangen ist. Mit dem Jüngsten Tag (engl. Doomsday) ist laut Matthews der 10. Dezember des Jahres 1993 gemeint, an dem die Firma id-Soft ihren Titel "Doom" veröffentlichte. Tatsächlich erfolgte im Anschluss an das Release eine große "Endabrechnung" auf der Erde - vorrangig auf den Tresen der Spielehändler, die Doom in Rekordauflage verkauften. Mit dem "Jüngsten Gericht" werde in der Bibel prophetisch auf die Strafprozesse hingewiesen, die im Zuge der Verfahren gegen Raubkopierer geführt wurden. Auch die angekündigte "Auferstehung der Toten" ist nach Matthews programmgemäß erfolgt. "Sehen Sie sich doch nur mal Netzwerkspieler an! Die kommen nur nachts heraus und sehen aus wie lebende Leichen." Bleibt noch die Frage nach dem Himmelreich, aber auch darauf hat Matthews eine Antwort: "Für Computerspieler ist Doom der Himmel auf Erden. Die biblische Hölle hingegen ist nur eine Umschreibung des 2. Teils 'Hell on Earth', der im Folgejahr von id-Soft herausgegeben wurde." Rätselhaft ist nur, wie die Menschen vor 2000 Jahren zu ihrem Wissen über Computerspiele gekommen sind. "Das kriege ich schon noch heraus," so Matthews (jo)

Das gute alte Doom: Vorbote der Apokalypse oder doch nur ein Spiel? Darüber denkt auch der Doominator gerade angestrengt nach.
quelle: doom

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