The Doomer 01/99

SinTek-Aktien leicht gefallen
Freeport. Die erst vor wenigen Wochen neu an der Börse notierten SinTek-Aktien mussten am Donnerstag einen leichten Kurssturz hinnehmen. Damit reagierten die Anleger auf den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, wonach die Firma in illegale Geschäfte verwickelt sei. So soll SinTek u.a. an der Herstellung und Verbreitung bewusstseins- verändernder Drogen beteiligt sein. Elexis Sinclair, Präsidentin und einziges Vorstandsmitglied des Konzerns, dementierte vehement einen Zusammenhang zwischen der Produktpalette ihrer Firma und der plötzlichen Zunahme an Gewaltdelikten und Banküberfällen. "Drogen? So ein Unsinn! Wir stellen doch nur harmlose Hustenbonbons her", sagte sie bei der Befragung auf dem Werksgelände und lud die behördlichen Ermittler anschließend zu einem Bonbontest ein. Keiner der Beamten konnte sich im Anschluss an den Empfang an etwas erinnern. "Mich dürfen Sie nicht fragen, ich bin ein Eichhörnchen!" gab einer zu Protokoll. "Tante Elexis ist ganz lieb. Sie hat alle Leute ganz doll lieb, und ich hab sie auch doll lieb," sagte ein anderer. Die Klage wurde in Ermangelung von Beweisen vorerst zurückgezogen. (jo)

Laborunglück fordert zahlreiche Tote
New Mexico. Bei einer Explosion in der Black Mesa-Forschungsanlage wurden am vergangenen Montag mindestens 50 Menschen getötet. Aus noch ungeklärten Ursachen kam es zu einer Detonation im streng geheimen Sicherheitslabor, in dem die Firma ihre umstrittene Versuchsreihe mit genverändertem Gemüse durchführt. Die Wucht der Explosion war so groß, dass noch im Umkreis von 1 km Entfernung Bruchstücke von gigantischem Blumenkohl und meterlangen Schlangengurken niedergingen. Umweltschützer warnen schon seit Beginn des Forschungsprojekts vor den möglichen negativen Konsequenzen der Manipulation an Pflanzen und Tieren. Erst kürzlich hatte die Firmenleitung auf einer Pressekonferenz angekündigt, den Durchbruch zu einer neuen Technologie geschafft zu haben. Mit dieser sei es Farmern künftig möglich, extrem resistentes Gemüse mit höchstem Nährwert zu züchten. Prototyp "Fridolin", ein Blumenkohl, erreichte bereits ein Schultermaß von 1,80 m. Er ist in der Lage, sich nach der Reife selbstständig zu ernten und zur Weiterverarbeitung in die Küche zu marschieren. Bei der Demonstration kam es allerdings zu einem kleinen Zwischenfall, als Fridolin - statt sich selbst ins Kochwasser zu begeben - die anwesenden Journalisten dort hineinverfrachten wollte. "Da müssen wir noch nachbessern", sagte ein Firmensprecher. Nach der Explosion wurden Gerüchte laut, wonach das "Gengemüse" eine Revolution gegen seiner Erbauer angezettelt habe. Fraglich ist auch, ob alle Mutanten bei dem Unglück umgekommen sind. "Schon möglich, dass da draußen noch ein, zwei Kohlköppe herumlaufen", sagte Sheriff Palmer. (jo)

Blumenkohl "Fridolin" wächst schnell heran, neigt aber etwas zur Gewalttätigkeit. quelle: half life

The Doomer feiert zweijähriges Bestehen
Hamburg. Mit der Ausgabe 01/99 feiert The Doomer sein zweijähriges Bestehen. Die Redaktion nahm das Jubiläum zum Anlass, der mittlerweile auf 3 Personen angewachsenen Leserschaft das komplette Web zum Geschenk zu machen: es steht neu zum Download bereit. "Dass wir jetzt zwei Jahre alt sind, freut mich besonders", sagte Chefred. Jones. "Nun müssen wir nur noch 16 weitere Jahre überstehen. Dann sind wir nämlich endlich volljährig und können auch mal selber die ganzen Ballereien spielen, über die wir immer berichten." Der Doominator schoss zur Feier des Tages eine Ehrensalve mit der Pumpgun und begab sich dann wieder an die Partie Doom und Quake, die er wegen der Festivitäten unterbrochen hatte. (jo)

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