The Doomer 03/97

Bevölkerungswachstum stagniert
Harvest. Die vom Sozialamt lancierten Maßnahmen zur Steigerung des Bevölkerungswachstums in Harvest haben nicht gefruchtet. Dies gab eine Sprecherin des Weißen Hauses am Montag bekannt. Die Gemeinde im US-Bundesstaat Texas leidet seit Jahren unter unerklärlichen Krankheiten, darunter Blutarmut und Sterilität. Wie Sheriff Dwayne vom Police Department sagte, habe man sich damit abgefunden, daß Harvest konstant 51 Einwohner hat, darunter rund fünfzehn Kinder und Jugendliche, die nicht altern und seit Jahrzehnten die gleiche Klasse besuchen. Dwayne: "Daß die Bälger nicht älter werden, spart uns eine Menge Geld für Ausbildung und Studium. Solange sie zur Schule gehen, sind sie pünktlich zum Abendessen zuhause." Auch Colonel Harris vom örtlichen Nuklearstützpunkt äußerte sich zufrieden: "Wir haben genug Leute hier und brauchen keine dreckigen Kommischweine, die uns unsere Jobs wegnehmen!" Ungeklärt ist bis heute der Verbleib von 125 Personen, die der Aufforderung des Sozialamtes, sich in Harvest niederzulassen, gefolgt sind. "Wahrscheinlich sind die Penner am Friedhof falsch abgebogen!", so Sheriff Dwayne in einem Interview. (jo)

Messeneuheiten auf der CeBIT
Hannover. Die weltgrößte Computermesse hat ihre Pforten nach einer erfolgreichen Woche geschlossen. Über 6000 Hersteller aus 150 Ländern stellten neue Soft- und Hardware vor. Besondere Aufregung verursachte der neuartige "Brain"-Computer der nordkoreanischen Firma Pak Man Hui. Er gilt als solide und störungsunanfällig und wurde speziell auf den unauffälligen Einsatz in Partei- und Geheimdienstzentralen zugeschnitten. Der PC besitze weder Prozessoren noch Festplatten und könne daher nicht mit reaktionären Viren verseucht werden, so Firmensprecher Peng. Western Digital stellte die erste speicheroptimierende Festplatte vor, mit der es keine Platzprobleme mehr geben soll. Die neue Platte partitioniert sich selbst, sobald sie voll ist und ermöglicht es so dem Anwender, große Datenmengen auf einer einzigen Harddisk zu lagern. Bei Cyrix gab es neuartige Prozessoren zu sehen, die beim Betrieb eine Heizung emulieren und so die Energiekosten eines Haushaltes um 50 % reduzieren können. Die Chips der 199+-Reihe sollen bevorzugt in Ländern arktischer Regionen zum Einsatz kommen. Mit der Vorstellung des Betriebssystems Doors97 sagte IBM Microsofts Windows den Kampf an. Doors97 sei wesentlich störungsunanfälliger als das Konkurrenzprodukt und setze neue Maßstäbe im Design. IBM-Sprecher Blauriese: "Türen sind solider als Fenster, und statt pixeliger Buttons gibt es bei uns ordentliche Türklinken." (jo)

Nukem unter Anklage
Shrapnel City. US-Superheld Duke Nukem (33) muß sich vor Gericht wegen Ruhestörung und Erregung öffentlichen Ärgernisses verantworten. Dem Volkshelden wird vorgeworfen, unter Alkoholeinfluß Jetpack geflogen zu sein und Schäden in Millionenhöhe verursacht zu haben. Passanten hatten in der Nacht zum Montag ein unbekanntes Flugobjekt über den Straßen gesichtet, das sich in Schlangenlinien fortbewegte, unanständige Lieder sang und Dollarscheine fallenließ. Verängstigte Anwohner flohen darauf in Panik aus ihren Häusern. Veteranen der US Army feuerten in Erwartung eines Angriffs vom Mars wild in die Menge und erschossen mindestens 50 Menschen. Bei Kämpfen um das auf den Straßen liegende Geld kamen weitere 326 Menschen ums Leben, und mehrere Gebäude gingen in Flammen auf. Nukem wurde mit den Vorfällen in Verbindung gebracht, weil Augenzeugen das UFO als "muskulös mit blonden Haaren" beschrieben hatten. Seine Aussage, es könne sich auch um Superman mit neuem Outfit gehandelt haben, wies das Gericht bei der Vernehmung zurück. Begründung: Superman werfe nicht mit Dollarnoten um sich und verfüge auch nicht über zweideutiges Liedgut. (jo)

The Doomer 02/97

Bei Phantasmagoria2 deutet sich Lösung an
Florida. Nach monatelangen Untersuchungen und Befragungen aller Beteiligten deutet sich im Fall um das Spiel Phantasmagoria2 eine Lösung an. Wie ein Mitarbeiter der in den Skandal verwickelten Firma Sierra gestern bekanntgab, stehe man unmittelbar vor dem Durchbruch und könne in Kürze eine Antwort auf die Frage, wo der Spielspaß geblieben sei, geben. Firmensprecherin Robba Williams dementierte: "Wir haben nie behauptet, daß das Ding Spaß machen würde." Im Dezember 96 hatte Sierra den umstrittenen 2. Teil der Phantasmagoria-Serie veröffentlicht, der bei zahllosen Anwendern zu geheimnisvollen Dauerschlafzuständen und krankhaftem Mauswahn führte. Gefährdet sind vor allem Personen, die das Spiel in Erwartung eines actiongeladenen Splatteradventures erworben haben. Benutzern des Spiels, die unter permanentem Augenlidklappern oder manischem Gähnen leiden, steht unter http://www.sierra.com eine psychiatrische Webseite zur Verfügung. (jo)

Schuldspruch in der Sesamstraße
Mainz. Nach einer Verlautbarung der Staatsanwaltschaft droht der beliebten Fernsehserie "Sesamstraße" nun das Aus. Das beim jüngeren Publikum besonders geschätzte Krümelmonster (12) hatte im Vorwege mehrfach gegen das Werbeverbot für indizierte Spiele verstoßen. Dem Monster wird vorgeworfen, seine Position in den Medien für den Bewerb eines Spieles von id-Soft mißbraucht und dafür rund 25.000 Kekse erhalten zu haben. Zum Prozeß kam es nach Vorlage von Videobändern, die Krümel tanzend und ein lustiges "Doom-di-Doom-di-Doom" singend zeigen. Erboste Mütter hatten sich schon vor Erscheinen des gleichnamigen Spiels im Jahre 93 vorsorglich um ein Verbot der Sendung bemüht, waren jedoch zu diesem frühen Zeitpunkt gescheitert. "Es ist schwer, ein Spiel zu indizieren, bevor es überhaupt erfunden wird. Aber wir arbeiten daran", so eine Sprecherin des Verbandes fürsorglicher Hausmütterchen. (jo)

Doomer News


Aus aktuellem Anlass, und weil ich mich auch nach 10 Jahren noch darüber totlachen kann, werde ich in nächster Zeit alte Artikel aus TheDoomer veröffentlichen. Meine alte Freundin "Annette "Chefred. Jones" K. auch genannt "The Doominator" hat mir dafür die Erlaubnis erteilt und hat natürlich Freude das Ihr enorm Ironischer Kampf gegen die Deutsche Zensur in Computerspielen, in Form von der Behörde BPjS, nochmals veröffentlicht wird.

Das ganze ist wie gesagt schwere Kost und um ne ganze Portion ironischer als Harald Schmidt.

Grüsse: (jo)

RIP www.blood-is-red.de

The Doomer 01/97

BPS indiziert sich selbst!
Bonn. Die Racheaktion eines Mitarbeiters der BPS führte zu einer folgenschweren Verwechslung. Bei Archivarbeiten im Keller des Gebäudes stieß Buchhalter K-H. Meierlein auf Berge indizierter PC-Spiele und meldete den Tatbestand der Staatsanwaltschaft. Meierlein: "Ich tat es aus Ärger, weil ich immer im zweiten Quake-Level scheiterte." Beamte des LKA räumten die Archivbestände, versiegelten das Gebäude und zeigten die BPS wegen Besitzes unerlaubter Software an. Kriminalkommissar Oberleitner: "Sie hatten nicht nur Doom, sondern auch jede Menge Zusatzlevel." Dem Indizierungsantrag der Staatsanwaltschaft wurde von der BPS aufgrund der Fülle an Material sofort stattgegeben. Als der Irrtum bemerkt wurde, war es bereits zu spät. Amtsvorsteher Weißwest: "Wir sind jetzt zwar alle arbeitlos, aber es war die tollste Razzia, die wir je durchgeführt haben!"(jo)

Gewaltverherrlichung in Spielen nimmt zu!
München. Nach einer Studie der bayerischen Staatsanwaltschaft überschwemmt eine Welle der Gewalttätigkeit die deutsche Computerlandschaft. Immer mehr Spiele, so Amtssprecher Weißwurstl, fördern die Gewaltbereitschaft und belohnen den Spieler für aggressives Verhalten. "Da werden Autos mit Nagelwerfern beschossen und harmlose Rottweiler mit Granaten beworfen. Dabei sind die Hundchen doch so lieb!" Schwere Vorwürfe gab es auch an die Adresse der Spieler: "Die können heutzutage nicht mal mehr die Bibel lesen, aber mit der Pumpgun schießen, das können sie!" Den Gipfel der Verrohung stelle das Spiel "Lemmings" dar, in welchem niedliche kleine Männchen grundlos zerbombt, zerquetscht und in den kollektiven Selbstmord getrieben würden. Weißwurstl: "Wann i den Bazi derwisch, der was des programmiert hot, nochat schlag i eam den Schädel ein!"(jo)

VerROTTete Dateien in PC
Texas. Bei einer Routineuntersuchung im Haus eines Angestellten machten Gesinnungsfahnder von id Software einen grausigen Fund. Auf der Festplatte des Mitarbeiters wurden Dutzende von verROTTeten Dateien sichergestellt, die das gesamte System infiziert hatten. id-Sprecher Romero: "Es war schrecklich. Überall Drunken Missiles und keine einzige Kettensäge." Die Überprüfung der Küchenabfälle ergab, daß sich der Mitarbeiter vorwiegend von KaROTTen ernährt hatte. Ein Zusammenhang könne nicht ausgeschlossen werden, sagte Romero. Dem Mitarbeiter drohen die Zwangsumstellung auf Pizza und Cola sowie vier Level Quake ohne Nailgun. (jo)