The Doomer 03/99

Die CeBIT 99 Highlights
Hannover. Auf der weltgrößten Computermesse CeBIT präsentieren alle namhaften Hersteller die Glanzlichter aus Soft- und Hardware. Die Direct Nix-Schnittstelle von Microsoft wurde in der Version 652635444.66 um viele Funktionen erweitert und sorgt für einen flüssigen Spielverlauf. Mit Direct Nix kann jetzt Grafik gleichzeitig mit Sound ausgegeben werden – eine Revolution in der Spieletechnik. Akustikspezialist Bose will mit seinem Boxenset "PC Monster Klirr" die Geräuschkulisse von Spielen deutlich verbessern. Die Vibrationen der 500-Watt-Boxen seien so stark, dass der Anwender sich auf dem Stuhl festschnallen müsse. Über ein Verkaufsverbot an Toupet- und Gebissträger werde zur Zeit nachgedacht. Mit der Affenschaukel 3D will Büromöbelhersteller Dauphin im PC-Heimbereich Fuß fassen. Das elegante Sitzmöbel folgt jeder Bewegung des Bildschirmprotagonisten und soll für einen erschwinglichen Preis zu haben sein. "Vor dem Befahren einer Schlaglochpiste sollte der Anwender allerdings ein Kissen unterlegen", rät der Hersteller. Mit Spannung wird die neue Beschleunigerkarte von 3Dfx erwartet. Der Voodoo3 wird ein echter Knaller, so erste Expertisen. Tatsächlich beschleunigte ein Prototyp so schnell, dass er das Rechnergehäuse verließ und die Schallmauer durchbrach (für die Auffindung hat 3Dfx eine Belohnung ausgesetzt). Der neue MoreGore!-Virenscanner von McAffee erkennt nicht nur heuristische Bösewichter, sondern scannt auch Ballerspiele auf Blutarmut. Ist der Pegel zu niedrig, tritt die automatische Rotkorrektur in Aktion. Wählen darf der Anwender zwischen Gewaltlevel 1 (Mutter Teresa) bis 4 (Doominator). (jo)

Rechtsstreit um Predator-Nest
Los Angeles. GT Interactive steht seit Montag wegen Copyrightverletzung vor Gericht. Stein des Anstoßes: das "Predator-Nest" im Wäscherei- Level von Blood 2. Twentieth Century Fox wirft dem Spielehersteller vor, das Set ohne Genehmigung nachgebaut zu haben. "Bei der Location handelt es sich eindeutig um das Nest unserer Filmfigur", sagte ein Sprecher der Klägerin. "Das haben die schamlos gestohlen, um damit ihr Spiel aufzuwerten." Zum Beweis legte er einen Screenshot vor, der den strittigen Verschlag hinter den Rohrleitungen im Keller zeigt. "An der Wand sehen Sie die beiden typischen Wurfspeere, und da rechts auf dem Schemelchen liegt der Laserdiskus. Sogar die nette Schädelsammlung ist akribisch nachgebaut worden!" GT dementierte: es handele sich mitnichten um das Nest vom Predator, sondern um das Kabuff von Hausmeister Rudi Kawuttke. "Diese Wurfspeere sind nichts anderes als Besenstiele. Und der angebliche Laserdiskus ist Kawuttkes extravagante Baskenmütze, die er wegen der schrillen Farben im Dienst nicht tragen darf." Die sogenannte Schädelsammlung entpuppe sich bei näherem Hinsehen als das, was sie wirklich ist: Kawuttkes Bowlingkugeln - fein aufgereiht, damit niemand drüber stolpert. Der Mann sei schließlich begeisterter Schieber beim Kegelclub 'Alle Neune'. Selbst die Löcher für die Finger wurden beim Bau der Kugeln nicht vergessen. Einzig das an der Wand befindliche "I © Skaarj"-Poster konnte man sich bei GT nicht erklären. "Die Skaarj stammen ja nun aus Unreal. Möglicherweise ist unser Kawuttke ein heimlicher Ballerfan mit seltsamen Neigungen. Das ist uns aber egal, solange er nur anständig putzt." (jo)

Kawuttke vs. Predator: Bowlingkugeln oder Schädelsammlung, das ist hier die Frage. quelle: blood 2

Rambo 4 Trailer 2008

Vor einiger Zeit hatte ich ja hier schon den offiziellen Trailer zum neuen John Rambo vorgestellt. Hier noch mal zum geniessen. Jetzt ist ein neuer R-rated Trailer erschienen der noch nicht offiziell freigegeben ist. Zum anschauen braucht ihr deshalb den FLV Player aber der kurze Download lohnt sich.

Hier der Link: rambo-is-back-and-still-pissed-off

The Escapist's Zero Punctuation reviews BioShock

Viel gibt es dazu nicht zu sagen, hört und schaut selbst:

The Doomer 02/99

"Zorro" lief Amok – Blutbad in S-Bahn
Cabalco City. 20 Jahre galt er als "harmloser Spinner von nebenan", jetzt steht Caleb Meyer (36) wegen Totschlags und schwerer Gewaltdelikte vor Gericht. Meyer hatte sich schon seit frühester Kindheit mit dem spanischen Edelmann "Zorro" identifiziert und sich wie sein Idol gekleidet. Ohne Hut und Umhang tat der gelernte Metzger keinen Schritt außer Haus. Nachbarn erinnern sich: "Wenn man ihn mit Caleb angesprochen hat, wurde er wütend. Man musste immer Zorro zu ihm sagen. Aber Charme hatte er", sagte Elfriede Humperdinck (89). Zur Katastrophe kam es, als Meyer während einer S-Bahn-Fahrt ausrastete und ein Massaker unter den Fahrgästen anrichtete. "Urplötzlich zog der Kerl zwei Revolver und begann wild in die Menge zu schießen", sagte ein Überlebender. "Dabei schrie er etwas von einem "Gideon", und dass er diesen schon noch erwischen würde." Nachdem der Zug an der Pickman Station zum Stehen gebracht worden war, flüchtete "Zorro" zu Fuß und zog eine blutige Spur durch die Stadt. Die Polizei vefolgte ihn bis ins Lafayette Museum, wo es zu einer erneuten Schießerei kam. Schließlich konnten die Beamten den Amokläufer in einer chinesischen Wäscherei stellen und verhaften. Er wurde zur vorläufigen Untersuchung in die Psychiatrie eingewiesen. (jo)

Verschollener Spieler wieder aufgetaucht
Hamburg. Nachdem er fast ein Jahr als vermisst galt, konnte Computerspieler Ortwin F. lebend geborgen werden. F. war aus noch nicht geklärten Ursachen im Sommer 98 beim Konsum von Unreal ins Spiel gesaugt worden und aus eigener Kraft nicht mehr herausgekommen. Um überleben zu können, war er auf die Jagd nach Dinosauriern und Kleintieren gegangen, die glücklicherweise reichlich in den Außenlevels vorhanden sind. "Eigentlich war es wie im Urlaub", sagte er nach seiner Rettung. "Es gab grüne Wiesen, kristallklares Wasser, und auch die Nali waren sehr hilfsbereit. Als sie hörten, dass ich gestrandet war, bauten sie mir eine eigene Hütte und kochten ein Festessen." Fast wäre es bei seiner Auffindung zu einer Katastrophe gekommen. "Da war auf einmal so ein komischer Typ in Spire Village. Den wollte ich schon umnieten, als ich ihn als meinen Kumpel Ortwin erkannte", sagte Fips M., der den Verschwundenen während einer Partie Unreal entdeckte. "Ich speicherte schnell ab und schickte den Savestand an Epic. Die haben den Ortwin dann wieder aufgeblasen." F. kündigte an, Epic nicht auf Schadensersatz zu verklagen. "Aber an der Lufttemperatur müssen sie was ändern. Es war ganz schön kalt." (jo)

Entführter Mechaniker vermutlich tot
Gütersloh. Der vergangene Woche aus dem Rennstall von Splash Enterprises entführte Mechaniker Eddi S. ist vermutlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Nach Angaben der Kripo besteht wohl keine Möglichkeit mehr, den Mann lebend aus der Gewalt seiner Entführer zu befreien. Zu diesem Schluss kam die Polizei, nachdem ein anonymer Bekennerbrief bei Splash eigegangen war. In diesem bekannte sich eine Gruppe namens "Freunde der harmonischen Stille" zu der Entführung und drohte mit der Ermordung des Mannes. Wörtlich hieß es: "Eddi hat immer das Blaue vom Himmel gelabert. Jetzt wird er Gelegenheit haben, dem Himmel alles zurückzugeben". Das beigefügte Foto zeigte Eddi kurz vor der Liquidation mit Hilfe von Dynamit. "Es dürfte einen gewaltigen Knall gegeben haben", sagte Kommissar Stoffer. "Wahrscheinlich kreist der Kerl jetzt als Satellit um die Erde." Die Hintergründe der Bluttat sind noch immer unklar. Ein Angestellter sagte aus, Eddi habe wie immer an einer Rennpappe GTI gearbeitet und pausenlos vor sich hin geredet, als zwei bewaffnete Männer in die Werkstatt eingedrungen waren. Sie nahmen den Mechaniker als Geisel und flüchteten mit einem frisierten Hellcat. Seither fehlt von den Entführern jede Spur. Insider vermuten, dass Eddi einer Verschwörung von genervten Rennfahrern zum Opfer fiel. "Bei Splash konnte niemand den Typen und seine dauernde Laberei ertragen. Einmal hat ihm jemand sogar Klebstoff in den Kaffee getan, damit der Kerl mal für fünf Minuten die Klappe hält", sagte ein Mitarbeiter. "Wenn er die Wagen nur halb so gut repariert hätte wie er quasseln konnte, wäre der Kerl wahrscheinlich noch hier." (jo)

Der Mechaniker Eddi S. kurz vor Erreichen eines neuen Höhepunktes in seiner Karriere. quelle: nice2

The Doomer 01/99

SinTek-Aktien leicht gefallen
Freeport. Die erst vor wenigen Wochen neu an der Börse notierten SinTek-Aktien mussten am Donnerstag einen leichten Kurssturz hinnehmen. Damit reagierten die Anleger auf den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, wonach die Firma in illegale Geschäfte verwickelt sei. So soll SinTek u.a. an der Herstellung und Verbreitung bewusstseins- verändernder Drogen beteiligt sein. Elexis Sinclair, Präsidentin und einziges Vorstandsmitglied des Konzerns, dementierte vehement einen Zusammenhang zwischen der Produktpalette ihrer Firma und der plötzlichen Zunahme an Gewaltdelikten und Banküberfällen. "Drogen? So ein Unsinn! Wir stellen doch nur harmlose Hustenbonbons her", sagte sie bei der Befragung auf dem Werksgelände und lud die behördlichen Ermittler anschließend zu einem Bonbontest ein. Keiner der Beamten konnte sich im Anschluss an den Empfang an etwas erinnern. "Mich dürfen Sie nicht fragen, ich bin ein Eichhörnchen!" gab einer zu Protokoll. "Tante Elexis ist ganz lieb. Sie hat alle Leute ganz doll lieb, und ich hab sie auch doll lieb," sagte ein anderer. Die Klage wurde in Ermangelung von Beweisen vorerst zurückgezogen. (jo)

Laborunglück fordert zahlreiche Tote
New Mexico. Bei einer Explosion in der Black Mesa-Forschungsanlage wurden am vergangenen Montag mindestens 50 Menschen getötet. Aus noch ungeklärten Ursachen kam es zu einer Detonation im streng geheimen Sicherheitslabor, in dem die Firma ihre umstrittene Versuchsreihe mit genverändertem Gemüse durchführt. Die Wucht der Explosion war so groß, dass noch im Umkreis von 1 km Entfernung Bruchstücke von gigantischem Blumenkohl und meterlangen Schlangengurken niedergingen. Umweltschützer warnen schon seit Beginn des Forschungsprojekts vor den möglichen negativen Konsequenzen der Manipulation an Pflanzen und Tieren. Erst kürzlich hatte die Firmenleitung auf einer Pressekonferenz angekündigt, den Durchbruch zu einer neuen Technologie geschafft zu haben. Mit dieser sei es Farmern künftig möglich, extrem resistentes Gemüse mit höchstem Nährwert zu züchten. Prototyp "Fridolin", ein Blumenkohl, erreichte bereits ein Schultermaß von 1,80 m. Er ist in der Lage, sich nach der Reife selbstständig zu ernten und zur Weiterverarbeitung in die Küche zu marschieren. Bei der Demonstration kam es allerdings zu einem kleinen Zwischenfall, als Fridolin - statt sich selbst ins Kochwasser zu begeben - die anwesenden Journalisten dort hineinverfrachten wollte. "Da müssen wir noch nachbessern", sagte ein Firmensprecher. Nach der Explosion wurden Gerüchte laut, wonach das "Gengemüse" eine Revolution gegen seiner Erbauer angezettelt habe. Fraglich ist auch, ob alle Mutanten bei dem Unglück umgekommen sind. "Schon möglich, dass da draußen noch ein, zwei Kohlköppe herumlaufen", sagte Sheriff Palmer. (jo)

Blumenkohl "Fridolin" wächst schnell heran, neigt aber etwas zur Gewalttätigkeit. quelle: half life

The Doomer feiert zweijähriges Bestehen
Hamburg. Mit der Ausgabe 01/99 feiert The Doomer sein zweijähriges Bestehen. Die Redaktion nahm das Jubiläum zum Anlass, der mittlerweile auf 3 Personen angewachsenen Leserschaft das komplette Web zum Geschenk zu machen: es steht neu zum Download bereit. "Dass wir jetzt zwei Jahre alt sind, freut mich besonders", sagte Chefred. Jones. "Nun müssen wir nur noch 16 weitere Jahre überstehen. Dann sind wir nämlich endlich volljährig und können auch mal selber die ganzen Ballereien spielen, über die wir immer berichten." Der Doominator schoss zur Feier des Tages eine Ehrensalve mit der Pumpgun und begab sich dann wieder an die Partie Doom und Quake, die er wegen der Festivitäten unterbrochen hatte. (jo)

The Doomer 12/98

Erpresser macht Drohung wahr
München. Seit rund zwei Monaten droht ein Unbekannter diversen Computerfirmen mit Vergiftung ihrer Produkte, wenn diese nicht eine Million Mark bezahlen. Das gab die Staatsanwaltschaft heute bekannt. Über das Internet drohte der Erpresser damit, Titel wie Doom, Quake und Unreal für Konsumenten unbrauchbar zu machen, wenn seine Forderungen nicht erfüllt würden. Bislang weigerten sich die Unternehmen zu zahlen. Nun wurde bei einem Softwarehändler in Münchens Innenstadt eine zensierte Version von Quake II gefunden. "Sämtliche Waffensysteme fehlten, ich konnte keinen einzigen Schuss abgeben," gab der entsetzte Käufer zu Protokoll. "Allerdings waren auch gar keine Feinde im Spiel, die ich hätte aufs Korn nehmen können." In der Spielepackung fand sich als Hinweis auf die Modifizierung die mit einem schwarzen Filzstift angebrachte Buchstabenfolge "BPS", die der Anwender jedoch übersehen hatte. Der Mann erlitt einen Schock wegen Friedfertigkeit und musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Käufer von Ballerspielen sollten nun besondere Vorsicht walten lassen, sagte ein Polizeisprecher. "Labile Menschen könnten Schaden nehmen, wenn sie statt des waffenstarrenden Helden in einem actiongeladenen 3D-Shooter Mutter Teresa beim Dauerlauf mimen müssten." Im Zuge der Ermittlungen wurden bereits mehrere Hundert Actionspiele vorübergehend aus dem Verkehr gezogen und auf Herz und Nieren bzw. Pumpgun und Gegner untersucht. (jo)

Rätsel um biblische Prophezeiung gelöst
Boston. Seit Jahrhunderten fürchtet die Menschheit das Herannahen des Jüngsten Tages, so wie er in der Bibel angekündigt wird. Damit könnte nun Schluss sein, glaubt man dem amerikanischen Wissenschaftler Luke Matthews von der Boston University. Seine Aufsehen erregende Studie ergab, dass der Jüngste Tag - unbemerkt von vielen - längst gekommen und vorbeigegangen ist. Mit dem Jüngsten Tag (engl. Doomsday) ist laut Matthews der 10. Dezember des Jahres 1993 gemeint, an dem die Firma id-Soft ihren Titel "Doom" veröffentlichte. Tatsächlich erfolgte im Anschluss an das Release eine große "Endabrechnung" auf der Erde - vorrangig auf den Tresen der Spielehändler, die Doom in Rekordauflage verkauften. Mit dem "Jüngsten Gericht" werde in der Bibel prophetisch auf die Strafprozesse hingewiesen, die im Zuge der Verfahren gegen Raubkopierer geführt wurden. Auch die angekündigte "Auferstehung der Toten" ist nach Matthews programmgemäß erfolgt. "Sehen Sie sich doch nur mal Netzwerkspieler an! Die kommen nur nachts heraus und sehen aus wie lebende Leichen." Bleibt noch die Frage nach dem Himmelreich, aber auch darauf hat Matthews eine Antwort: "Für Computerspieler ist Doom der Himmel auf Erden. Die biblische Hölle hingegen ist nur eine Umschreibung des 2. Teils 'Hell on Earth', der im Folgejahr von id-Soft herausgegeben wurde." Rätselhaft ist nur, wie die Menschen vor 2000 Jahren zu ihrem Wissen über Computerspiele gekommen sind. "Das kriege ich schon noch heraus," so Matthews (jo)

Das gute alte Doom: Vorbote der Apokalypse oder doch nur ein Spiel? Darüber denkt auch der Doominator gerade angestrengt nach.
quelle: doom