The Doomer 02/99

"Zorro" lief Amok – Blutbad in S-Bahn
Cabalco City. 20 Jahre galt er als "harmloser Spinner von nebenan", jetzt steht Caleb Meyer (36) wegen Totschlags und schwerer Gewaltdelikte vor Gericht. Meyer hatte sich schon seit frühester Kindheit mit dem spanischen Edelmann "Zorro" identifiziert und sich wie sein Idol gekleidet. Ohne Hut und Umhang tat der gelernte Metzger keinen Schritt außer Haus. Nachbarn erinnern sich: "Wenn man ihn mit Caleb angesprochen hat, wurde er wütend. Man musste immer Zorro zu ihm sagen. Aber Charme hatte er", sagte Elfriede Humperdinck (89). Zur Katastrophe kam es, als Meyer während einer S-Bahn-Fahrt ausrastete und ein Massaker unter den Fahrgästen anrichtete. "Urplötzlich zog der Kerl zwei Revolver und begann wild in die Menge zu schießen", sagte ein Überlebender. "Dabei schrie er etwas von einem "Gideon", und dass er diesen schon noch erwischen würde." Nachdem der Zug an der Pickman Station zum Stehen gebracht worden war, flüchtete "Zorro" zu Fuß und zog eine blutige Spur durch die Stadt. Die Polizei vefolgte ihn bis ins Lafayette Museum, wo es zu einer erneuten Schießerei kam. Schließlich konnten die Beamten den Amokläufer in einer chinesischen Wäscherei stellen und verhaften. Er wurde zur vorläufigen Untersuchung in die Psychiatrie eingewiesen. (jo)

Verschollener Spieler wieder aufgetaucht
Hamburg. Nachdem er fast ein Jahr als vermisst galt, konnte Computerspieler Ortwin F. lebend geborgen werden. F. war aus noch nicht geklärten Ursachen im Sommer 98 beim Konsum von Unreal ins Spiel gesaugt worden und aus eigener Kraft nicht mehr herausgekommen. Um überleben zu können, war er auf die Jagd nach Dinosauriern und Kleintieren gegangen, die glücklicherweise reichlich in den Außenlevels vorhanden sind. "Eigentlich war es wie im Urlaub", sagte er nach seiner Rettung. "Es gab grüne Wiesen, kristallklares Wasser, und auch die Nali waren sehr hilfsbereit. Als sie hörten, dass ich gestrandet war, bauten sie mir eine eigene Hütte und kochten ein Festessen." Fast wäre es bei seiner Auffindung zu einer Katastrophe gekommen. "Da war auf einmal so ein komischer Typ in Spire Village. Den wollte ich schon umnieten, als ich ihn als meinen Kumpel Ortwin erkannte", sagte Fips M., der den Verschwundenen während einer Partie Unreal entdeckte. "Ich speicherte schnell ab und schickte den Savestand an Epic. Die haben den Ortwin dann wieder aufgeblasen." F. kündigte an, Epic nicht auf Schadensersatz zu verklagen. "Aber an der Lufttemperatur müssen sie was ändern. Es war ganz schön kalt." (jo)

Entführter Mechaniker vermutlich tot
Gütersloh. Der vergangene Woche aus dem Rennstall von Splash Enterprises entführte Mechaniker Eddi S. ist vermutlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Nach Angaben der Kripo besteht wohl keine Möglichkeit mehr, den Mann lebend aus der Gewalt seiner Entführer zu befreien. Zu diesem Schluss kam die Polizei, nachdem ein anonymer Bekennerbrief bei Splash eigegangen war. In diesem bekannte sich eine Gruppe namens "Freunde der harmonischen Stille" zu der Entführung und drohte mit der Ermordung des Mannes. Wörtlich hieß es: "Eddi hat immer das Blaue vom Himmel gelabert. Jetzt wird er Gelegenheit haben, dem Himmel alles zurückzugeben". Das beigefügte Foto zeigte Eddi kurz vor der Liquidation mit Hilfe von Dynamit. "Es dürfte einen gewaltigen Knall gegeben haben", sagte Kommissar Stoffer. "Wahrscheinlich kreist der Kerl jetzt als Satellit um die Erde." Die Hintergründe der Bluttat sind noch immer unklar. Ein Angestellter sagte aus, Eddi habe wie immer an einer Rennpappe GTI gearbeitet und pausenlos vor sich hin geredet, als zwei bewaffnete Männer in die Werkstatt eingedrungen waren. Sie nahmen den Mechaniker als Geisel und flüchteten mit einem frisierten Hellcat. Seither fehlt von den Entführern jede Spur. Insider vermuten, dass Eddi einer Verschwörung von genervten Rennfahrern zum Opfer fiel. "Bei Splash konnte niemand den Typen und seine dauernde Laberei ertragen. Einmal hat ihm jemand sogar Klebstoff in den Kaffee getan, damit der Kerl mal für fünf Minuten die Klappe hält", sagte ein Mitarbeiter. "Wenn er die Wagen nur halb so gut repariert hätte wie er quasseln konnte, wäre der Kerl wahrscheinlich noch hier." (jo)

Der Mechaniker Eddi S. kurz vor Erreichen eines neuen Höhepunktes in seiner Karriere. quelle: nice2

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