The Doomer 07/98

Erneut Anschlag auf Kioske
Hamburg. Unbekannte haben am vergangenen Donnerstag in sämtlichen Hamburger Kiosken die aktuellen Ausgaben diverser Konsolenmagazine mutwillig beschädigt und für den Verkauf unbrauchbar gemacht. Dabei verschmierten sie die Seiten mit schwarzen Filzstiften und schreckten auch vor dem Zusammenknüllen der Hefte nicht zurück. "Die Magazine sind ruiniert, die können wir wegwerfen," gab ein verärgerter Ladenbesitzer zu Protokoll. Die Täter werden im konspirativen Kreis der ehemaligen BPS-Mitarbeiter vermutet, da in den Heften eine Werbung für das Actionadventure Resident Evil 2 erschienen war. "Wir gehen davon aus, daß die Bewerbung dieses Titels - der zu Zeiten der BPS ein Anwärter auf Indizierung gewesen wäre - den Ausschlag für die Tat gegeben hat", sagte ein Polizeisprecher. "Diese Leute ignorieren die gültige Rechtsprechung und versuchen mit roher Gewalt, alte Verhältnisse wiederherzustellen." Immer wieder terrorisieren unverbesserliche Zensuranhänger Verlagswesen und Spielehändler. So zuletzt im Februar, als nahezu die gesamte Erstauflage der PC Player Nr. 02/98 einem dreisten Anschlag der Organisation zum Opfer fiel.* (jo)

Freispruch in Mordprozess
Texas/New York. Die Programmierer des Spiels "Unreal" wurden vom Obersten Schwurgericht von der Anklage des vorsätzlichen Mordes freigesprochen. Noch im Dezember 97 hatten sie angedroht, mit ihrem neuen Action-Reißer den id-Soft-Königstitel Quake 2 "zu killen". Nach Erscheinen von Unreal im Juni verschwanden tatsächlich einige wenige Quake-Kopien von den Festplatten ihrer Besitzer, woraufhin ein Anwender Anzeige wegen Mordes erstattete. Doch im Laufe des Verfahrens gab der Kläger bekannt, daß "sein Quake plötzlich wieder aufgetaucht sei, frisch und munter wie zuvor". Wie sich herausstellte, hatte es sich nach der Installation des speicherintensiven Unreal lediglich aus Platzgründen vorübergehend zurückgezogen. Der angebliche "Quake-Killer" hatte gar nicht zugeschlagen. Wegen haltloser Drohungen und Verbreitung von grobem Schabernack wurden die Unreal-Macher zu einer moderaten Geldstrafe verurteilt. (jo)

Skandal bei WM- Brasilien unter Verdacht
Marseille. Ein Skandal erschüttert Brasiliens Teilnahme an der WM. Beim Spiel gegen Norwegen sollen sich die Brasilianer mit unlauteren Methoden das 1:0 erschlichen haben. Der vierfache Weltmeister legte zunächst eine schwache Leistung hin und hatte alle Mühe, sich über die 1. Halbzeit zu retten. Das änderte sich, als Trainer Zagallo in der 62. Minute auswechseln ließ. Herein kam Monti "Zombie" Zombario, in der Fußballwelt eher bekannt durch seine rüden Methoden als durch seine Klasse. In der 67. Minute geschah das Unfaßbare: noch während die Norweger einen Angriff auf das brasilianische Tor starteten, war plötzlich ein zweiter Ball im Spiel. Zombario marschierte mit diesem ungehindert zum gegnerischen Strafraum und schoß in aller Seelenruhe den Führungstreffer. Das Tor wurde zunächst anerkannt, geriet aber nach Spielende in die Diskussion. Die FIFA beraumte eine sofortige Ballprüfung an. "Welcher war der richtige?" Diese Frage stellten sich auch Tausende von Fans. Die Entscheidung fiel letztlich zugunsten des schwarz-weißen Leders, Brasilien wurde der Sieg aberkannt. "Zombarios Ball hatte nicht die richtige Farbe und roch außerdem so komisch," begründete ein Verbandssprecher die Entscheidung. (jo)


Zwei sind einer zuviel: "Zombie" Zombario spielte ein doppeltes Spiel.
quelle: frankreich 98 - die wm/ blood

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